Moin Moin liebe Freunde der E-Mobilität,
heute mal inspiriert durch einen wundervollen Artikel des ADAC und einem folgenden nicht enden wollenden Diskussionsthread im Tesla Freunde Forum hier meine Messung zu den Ladeverlusten beim Model 3.
Worum geht es hier
Es geht darum wieviel Energie (also am Ende Eure Euros) geht beim Ladevorgang verloren (Ein Vergleich Netzbezug zu der im Akku landender Energie). Als technischen Hintergund möchte ich erwähnen, dass durch die Umwandung der Energie aus dem Netz (Wechselstrom) in Gleichstrom für den Akku und durch Prozesse im Akku selber ein Teil der Energie in Form von Wärme entweicht. Überfliegt man den Artikel des ADAC könnte man zu dem Schluss kommen beim Model 3 liegt dieser "Ladevelust" bei fast 25%. Im Gegensatz dazu kommt ein Kia e-Niro auf unter 10%. D.h. beim Model 3 würde man mal glat 25% der Energie zur Erderwärmung nutzen oder in Geld fast 5€ bei jeder vollen Ladung.
Um das mal kurz verifizierung habe ich selber den Akku leergefahren (auf ca. 20) und auf 90% wieder aufgeladen. Dann die Energiewerte aus dem Fahrzeug BMS, der Anzeige auf dem Boardcomputer und einem geeichten Zähler (Netzseite) verglichen. Das auf der Netzseite ist das was Ihr bezahlt und das im Auto was Ihr zum Betrieb des Autos nutzen könnt.
Start der Messung bei 21,4% Ladezustand
Anzeige aus dem BMS 18,4kWh Restenergie - start der Messung am Netzzähler 12916,4kWh
Messung am Ende der Ladung bei 90%
Ende Anzeige BMS: 67,2kWh bei 90,4%
Anzeige Netz und laut Auto 51kWh geladen
Geladene Energie
- Netzzähler (extern vom Auto): 12970 - 12916,4 = 53,6kWh
- Laut BMS: 67,2-18,4=48,8 kWh
- Laut Anzeige: 51kWh geladen
- Teslalogger (wirklich ein klasse Tool): 50,66kWh geladen
Die letzten zwei Ladungen aus Teslalogger - hier geht es um die obere
Zu 2. ist zu sagen, dass die Messung erst ca. 5 Stunden nach Ladeende erfolgt ist. In dieser Phase läuft das Auto im Standby und Verbraucht nat. Strom, welcher aus der Batterie gezogen wird (keine Nachladung). Aus dem Grunde kann man 5h*0,2kW (typischer Standbyverbrauch Model 3)=1kWh Energieverbrauch annehmen. D.h. wir können annehmen, dass ursprünglich mal 49,8kWh im Akku gelandet sind.
Berechnete Verluste
- Fahrzeug-Anzeige: 51/53,6 ~4,9%
- Teslalogger: 50,66/53,6 ~5,5%
- BMS (mit Standbyverbrauchkorrektur): 49,8/53,6 ~7,1%
- BMS (ohne Standbyverbrauch): 48,8/53,6 ~9%
Also Bestcase 4,9% und Worstcase 9% Verlust an Energie während des Ladens.
Ich denke man kann ruhigen Gewissens den BMS-Wert (mit Standbykorrektur) von ~7 Prozent Ladeverlust annehmen.
Das passt natürlich in keinster Weise zu dem Wert von 25% den der ADAC augenscheinlich gemessen und veröffentlicht hat. Der ADAC hat aufgrund der Zahlen nicht den Ladeverlust gemessen (so falsch kann man nicht messen). Stattdessen hat der ADAC wohl die Differenz der Verbrauchsanzeige im Fahrzeug und der realen aus dem Netz geladenen Energie gemeint. Hier fließen dann aber Nebenverbraucher mit ein. Speziell, wenn man das Fahrzeug mit Klima oder Sentrymode stehen lässt, kann das einen großen Interpretationsfehler ergeben.
Anmerkung:
Ich habe auch mal einen Extremfall angeschaut und das Fahrzeug mehrere Tage bewegt und in den Fahrpausen mit SentryMode eingeschaltet stehen lassen: Dann geht fast doppelt so viel Energie in die Nebenverbraucher als Energie in die Fortbewegung. Nach der ADAC Beschreibung hätte ich dann schreiben müssen: Das Model 3 hat mehr als 300% Ladeverlust - siehe auch mein Beitrag im TFF.
Kommentare 3
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