
Moin lieber Sonntagmorgen,
vorm Frühstück noch eine zusammenfassung meiner Erfahrung mit dem Tesla M3 OBD Dongle von EMDS (e-Mobility Driving Solutions). Das Kabel ist Anfang des Monats auf den Markt gekommen ich konnte allerdings den Prototypen seit Juli testen und somit schon einige Daten sammeln.
OBD (on board diagnostic) ist eine standadisierte Schnittstelle um Daten von den Steuergeräten eines Fahrzeuges abzurufen. Ursprünglich ging es darum hierüber eine Möglichkeit zu schaffen Abgaswerte prüfen zu können. Abgase gibt es beim Tesla nicht - von daher hat Tesla diese Schnittstelle nicht implementiert. Um dieses "Manko" zu beseitigen gibt es typischerweise Nachrüstsätze - für das Model S/X schon länger - für das Model 3 bisher nur eine recht teure Box aus den US (die auch ein paar nette Extrafeatures hat von daher ist der Preis vermutlich OK). Hier nun ein OK nicht günstiges aber angemessen bepreistes Kabel zum Anschluss eines OBD Dongles:
Zwischenstecker mit Kabel und ein BT ODBII Dongle
Eingbaut sieht das dann so aus:
Hinter der Mittelkonsole ohne und mit OBD Zwischenstecker
Das Kabel schaut also unten hinter der Mittelkonsole heraus und dort kann der BT Dongle eingesteckt werden. Der Einbau ist recht einfach:
- Fahrzeugshutdown damit der Canbus aus und die Mittelkonsole stromlos. Dazu müssen alle Logger aus sein und man darf die Sensoren vom Fahrzeug (Bremse, Sitze, Türen..) nicht triggern dann auf dem Display das Fahrzeug ausschalten. Funktioniert das nicht (die Hochvoltschütze müssen hörbar klacken) gibt es die harte Variante mittels 12V abklemmen und dann den Stecker rechts unter der Rücksitzbank ziehen.
- Abdeckung der Mittelkonsole entfernen (nur geklipst)
- Stecker trennen und Zwischenstecker einsetzen
Fertig und das Fahrzeug wieder starten (Bremse treten - oder eben wieder Stecker Rücksitz stecken und 12 V anschließen). Zeit für die Prozedur ca. 15min.
Zusätzlich braucht man noch eine Software um die Daten zu übersetzen. Hierzu nutze ich ScanMyTesla (Android App). TM-Spy (iOS) ist noch nicht ganz fertig und ich wollte das eh getrennt von meinem eigentlich Telefon haben (iPhone X) auf dem die Teslaapp läuft.
Hier mal ein paar Beispielscreenshots von ScanMyTesla:
Performance für Leistungsanzeigen und voltage, Total Trip und die aktuelle Batteriedaten
Batterie bei 0% SoC und den höchsten Stand den ich im Juli messen konnte (77kWh)
Was für Erkenntnisse konnte man soweit gewinnen:
- Nominal Full Pack scheint wohl bei >=77kWh zu liegen und sinkt dann aber nicht nur mit den gefahrenen km (wenn natürlich auch tendenziell).
- Energy Buffer startet wohl bei 3.5kWh und sinkt dann vermutlich mit der km Leistung oder dem Nominal Full Pack
- Bei 0% SoC Anzeige hat man noch den Engerybuffer als Reserve - Nominal remaining zeigt den Rest nutzbar an (man fährt unter 0%)
- Nutzbare Kapazität ist also Nominal Fullpack (== Nominal Remaining bei 100%) minus Engery Buffer wenn man auf 0% runterfährt.
- Spannungen bei 100%: 402/3V Fullpack und 4.19x (nahe 4.2V) die Zellen
- Spannung Full Pack bei 0% liegt bei knapp über 300V.
- Wohlfühltemperatur beim Laden liegt bei >40Grad.
- Aktive Kühlung setzt erst bei ca. 50Grad ein am Supercharge sind Temperaturen ~55Grad normal.
- Der vordere Motor läuft nur bei größerer Leistungsanforderung oder Gripbedarf mit
- Im Chillmode ist die Leistung auf ca. 165kW begrenzt
Degradation laut TeslaFi welches ich fast seit Übernahme mitlaufen lasse:
Also zwischen 2.9 und 4.4% nach ca. 20tkm. Es sind zwei Sprünge zu erkennen die permanent die Reichweite reduziert haben.
- Um die 14tkm - hier würde ich sagen hängt das mit einem SW Wechsel zusammen. Es ist zumindest auffällig das bei nur wenigen km mehr das Nominal Fullpack von ~76.x (nahe 77) auf 75.5kWh gefallen ist.
- Dann jetzt erst gegen ca. 20tkm nochmals ein Drop von 75,5kWh die nahezu konstant die letzten tausende km da waren auf niedrige 74er Werte.
Lege ich mal die Werte 77 und 74.1kWh zu Grunde habe ich nach ca. 20tkm eine Degradation von 3.8%. Ist nicht besonders viel aber auch nicht gerade wenig. Dies berücksichtigt aber nicht, dass wir jetzt gerade in Richtung Herbst gehen und die Akkutemperaturen eher kälter sind (kalte Akkus können weniger Energie speichern). Würde mich nicht wundern wenn das weiter sinkt und dann im Frühjahr wieder etwas ansteigt.
Noch ein Nachtrag zu den ScanMyTesla Parameteranzeigen aus dem Forum gemoppst:
- DC Charge Total + AC Cahrge Total + Regen Total = Charge Total.
- Charge Cycle = Charge Total / Nominal Full Pack
- Regen % = Regen total / Drive Total
- Angezeigter Gesamtverbrauch im Auto = Drive Total / Odometer
- Usable Capacity (bis 0% SoC) = Nominal Remaining - Energy Buffer
Nachtrag II - Einbau in Mittelkonsole:
Abdeckplatte wird noch beflockt und man sieht das Dongle mit der Ablage drüber nicht mehr
Update ganz rechts nun mit Samtfolie als "Abdeckung"
Update Battery Degaration 19.08.2020 nach ca. 37tkm:
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