Von Alta nach Honningsvåg. Eigentlich kein großes Problem, sind ja nur ca. 216 km, oder? Auf der E6, die bis zum Nordkap führt. Wären die Straßen so gut wie in Alta geräumt, sicherlich, auch wenn selbst die nicht völlig eis- und schneefrei sind. Schon am Ortsausgang von Alta sieht es da leider nicht mehr so gut aus. Man fährt schnell auf einer geschlossenen Schneedecke, die wiederum auf einer Eisdecke liegt. Das waren wir zwar schon teilweise aus Finnland gewohnt, aber dort hatten die Spurrinnen manchmal auch noch eisfreie Stellen. pjw kennt aber die Strecke und zur Not kann man Schneeketten montieren. Wir ließen die Norweger mit Ihren Spikereifen fleißig überholen. Bis 12 Uhr hielt das trockene Wetter. Gestart sind wir bei -12 Grad, die Temperatur schwankte um diesen Wert ca. +3/-2 Grad.
Beim ersten Tesla Destination Charger an einem Hotel fanden wir die erste ungeräumte Schneedecke vor. Wir wollten nur eine kurze Probeladung als Plan B für den Rückweg durchführen. Doch wir blieben vor den Chargern im Pappschnee stecken, da das Auto mit dem kompletten Unterboden aufsaß. pjw schob, aber das half auch nicht. Dann kam mir die rettende Idee: Tesla bietet eine Smartphone-Fernsteuerung für die Autos an um z.B. aus sehr engen Garagen hinaus zu fahren ohne einsteigen zu müssen. Das nennet "summon", also herbeirufen. So konnten wir beide mit Unterstüzung des Autos schieben und kamen wieder raus. Sonst hätten wir unsere Schneeschaufel bemühen müssen und den ganzen Unterboden befreien.
Der nächste Destination Charger war ebenfalls nicht zugänglich, da das Kabel zu tief hing und im Eis festgefroren war. Ok, das Problem kann man auch zur Not mit einem Eimer heißes Wasser lösen. Wären wir dort Hotelgäste gewesen, hätten wir das machen lassen. Aber eigentlich waren wir nicht darauf angewiesen und fuhren weiter. Punkt 12 Uhr fing es an zu schneien. Am Meer stieg die Temperatur auf -2 bis -3 Grad an, das fühlte sich schon richtig warm an.
Nach einem 3 km langen Naturstein-Tunnel mit Eis-Stalagmiten und -Stalaktiten ging es los mit Sturmböen. Dann verstärkte sich der Schnee und das Wetter mutierte zum Schneesturm. Die letzten 75 km bis zum Tagesziel Honningsvåg ist das normales Wetter. Für uns ohne Spikes war das aber schon gefährlich, wir mussten unser Tempo drastisch reduzieren. Es gab dann noch mehr kürzere Tunnels und ein paar kurze Brücken. Das Highlight war ein Tunnel, der uns mit 9% Gefälle unter das Meer auf die Nordkapinsel führte. Das war ein kleiner Vorgeschmack auf die morgige Etappe zum Nordkap. Insofern hatten wir Glück, dass wir ohne Straßensperrungen nach Honningsvåg gekommen sind. Sonst hätten wir auf die Räumfahrzeuge warten müssen und im Konvoi hinterherfahren. Das steht uns morgen zwingend bevor. Und so sieht ein gut beheizter Tesla Model S nach einem Schneesturm aus:
In Honningsvåg legen regelmäßig auch Kreuzschiffe an, um die Touristen per Bus die letzten 37 km zum Nordkap zu fahren:
Später gesellte sich sogar noch ein Tesla Model X aus Finnmark (Nordnorwegen) an den zweiten Tesla Destination Charger am Hotel:
Die Videozudammenfassung:
Die Statistik:
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