Im Tag 0 und 1 (Planung und Anfahrt) hatte ich ja schon über die geplante Challenge berichtet. Hier nochmals kurz die geplante Strecke:
Problemstellung hier war nicht die Länge der Strecke an sich sondern die Kombination aus:
- Streckenlänge
- Verfügbarkeit von Ladepunkten, speziell außerhalb des eRUDA Standardbereichs (ab Weilheim bis Starnberg)
- Energieverbrauch der Fahrzeuge - zum Glück war aber ideales EV Wetter (trocken, sonnig aber nicht zu warm)
- Ladestau durch gleichzeitig eintreffende Challenge Teilnehmer
Jeder Teilnehmer sollte 2 Punkte bekommen, wenn er Bilder der Kontrollpunkte vorweisen kann und die Strecke bis Starnberg im Zeitlimit 12-16Uhr) schafft. Die Punkte werden dann dem jeweiligen Team zugeschrieben (also z.B. unserem GoingElectric Team i3). Hier mal die Teilnehmer unseres Challenge Teams (die anderen Mitglieder sind die normale Tagestour gefahren):
- Endurance
- LocutusB
- PoolCrack
- JuergenII
- SolarPower
Am Abend zuvor zerbrachen sich die Teilnehmer die Köpfe über die beste Strategie. Wer fährt wann los mit welcher Geschwindigkeit und in welcher Reihenfolge - wie stimmt man sich unterwegs ab usw. Die Überlegungen habe ich mir auch alle gemacht, dann aber aufgrund der Menge von Unwägbarkeiten (Staus, Ausfälle, Sightseeing....) verworfen und nur angesagt: "der erste gibt "Gas" und die anderen orientieren sich via Glympse" und versuchen eben in vernünftigen Abstand zu fahren. Das mit den Unwägbarkeiten sollte sich bewahrheiten!
Nachdem wir uns um 8Uhr in unserem Teamhotel mit einem guten Frühstück gestärkt hatten ging es zum Fahrerbriefing nach Fürstenfeldbruck (FFB).
"Challenge Teamhotel": Oberer Wirt und das Fahrerbriefing. Quelle: Olaf
Zum Hotel mag ich heute noch kein finales Statement abgeben - Begründung folgt im Abschlussposting im Laufe der Woche. Das Briefing war wie üblich bei solchen Touren (wer wann wo in welcher Reihenfolge). Auch habe ich diesmal nicht viele Bilder der Location und der Fahrzeuge gemacht, da keine Aufregenden Neufahrzeuge zu bewundern. Hier mal ein paar Bilder des Startzielortes Kloster Fürstenfeld und ein paar Autos (vom letzten Jahr die wieder dabei waren):
Bilder der FFB Location. Quelle: Olaf
Elektrotransportente, BMW i8 und die typische Lademöglichkeit bei der eRUDA. Quelle: Olaf
Punkt 10 dann der Start - es ging direkt nach Weilheim, wir ware ca. an Platz 5, d.h. es sollte doch zu schaffen sein in weilheim als erster die Ladeinfrastruktur zu nutzen. Verbrauch war zu diesem zeitpunkt kein Thema, da wir noch den CCS Schnelllader vom Vortag im Kofferraum hatten. Nur unter 20kWh/100km sollten wir bleiben (20kW ist die Ladeleistung des Designwerk Laders) damit wäre dann Nachladen zeiteffizienter als durch langsames Fahren Energie zu sparen. 20kWh/100km hatten wir aber nur auf den ersten 10km dann kamen Stadtdurchfahrten die den Verbrauch auf 13kWh/100km drückten. Wir waren aber wohl zu schnell - bei unserer Ankunft wurden noch die Kabel verlegt , was den herausgefahrenen Vorsprung gleich wieder zunichte machte (ähnlich Safetycar). Die Zeit sollte heute noch entscheidend werden, aber zu dieser Uhrzeit ging es lediglich darum durch unterschiedliche Ankunftszeiten Ladestaus zu vermeiden.
CCS sei dank konnten wir trotz wartens auf Kabel als erste weiterfahren - LocutusB hing uns aber an den Fersen (langsamer gefahren - Nachladen vermieden). Wir wollten eigentlich mit dem Lader nach Füssen aber das Betteln der anderen Teilnehmer nach Schnellladung nahm überhand und wir traten den Designwerkalder an PoolCrack ab. Das hieß jetzt aber auch, dass wir womöglich mit LocutusB gleichzeitig in Ammerwald beim einzigen 50kW lader auf der Strecke ankommen würden. Jetzt wurde das Ganze also doch zum teaminternen Wettbewerb: Wer hat die bessere Streckenplanung, wer bekommt das schnellere Streckenbeweisphoto bei Neuschwanstein hin oder war hat einfach Glück bei der Stauvermeidung.
Von Weilheim zur B17 nahmen wir den kurzen Weg über die Berge LocutusB via Bundesstraße 472 weiter oben - Team Endurance war hier leicht schneller hat aber wegen Berge mehr Energie verbraucht.
An der nächsten Schlüsselstelle in Neuschwanstein hat uns LocutusB dann aber versägt, da Sie von der Bundestraße aus das Photo mit Burg im Hintergrund gemacht haben. Uns war die Quali aber nicht gut genug (Nebel Schloss kaum erkennbar), deshalb also direkt am Schloss vorbei -> Das Schloss aus der Nähe und auch die Ladesäule mit Tesla (kein eRUDA Teilnehmer) photographisch festgehalten.
Zwischenstand 1:1 aber LocutusB war nun ca. 5min vorraus (war live und in Farbe auf Glympse zu sehen). Der restliche Tross war in der Zwischenzeit bestimmt 10min hinter uns. Auf dem nächsten Teilstück nach Reutte nahmen wir die Schnellstraße LocutusB die Orstduchfahrt - tja wir hätten zwar theoretisch schneller sein können aber statt 100 konnten wir nur 30 fahren - RTTI (Real Time Traffic Information) hatte den Stau erst auf dem Radar als wir schon drinsteckten. Sprich die grüne Strecke wurde rot als wir schleichen mussten - im warsten Sinne des Wortes Realtime, aber für uns zu spät. Gut LocutusB ist i3 Teammitglied (Adrenalin runterfahren) macht also nix von der Punktewertung her und so kommt denn wenigsten einer rechtzeitig bis 16Uhr nach Starnberg - dachten wir zu diesem Zeitpunkt. Wir sind dann also sehr gemütlich (am Hotel warten machte ja keinen Sinn) weiter am Plansee vorbei und haben die Landschaft genossen während der Kollege sich beim Hotel den Akku vollsog.
Wie versprochen hatte das Hotel sogar einen Verpflegungstisch aufgebaut - evtl. hat die Ankündigung des BR Fernsehteams noch etwas nachgeholfen - aber man tut ja was man kann . Auf jeden Fall ein fettes Danke an das BMW Ammerwald Hotel für Ihren Einsatz!
Als dann der nächste aus dem Team ankam (PoolCrack) fuhr LocutusB gerade wieder ab nach Garmisch und mein i3 war bei ca. 75% SOC. Ein paar Minuten später waren wir dann auch weg und PoolCrack konnte sich an Müsliriegeln und frisch Äpfeln in geiler, sonniger Alpenatmosphäre stärken.
Was nun kam war dann Drama pur und hat alle Planungen über den Haufen geworfen: Gerade kurz vor Ettal ruft uns LocutusB an und sagt "Vollsperrung nach Garmisch-Partenkirchen (GAP) - er hängt fest und dreht um". Na super, kurz abgesprochen mit dem Ergebnis, er fährt über Oberammergau nach Starnberg und alle anderen fahren außen über den Fernpass nach Garmisch. Ziel: einen von 5 in der Zeit ins Ziel zu bringen und die anderen zumindest die Strecke regelkonform fahren zu lassen. PoolCrack war zum Glück gerade erst abgefahren und konnte gleich umdrehen, ich bin dann wieder zum Hotel habe mit meiner Frau einen Kaffee genossen während der i3 wieder mal an der Säule nuckelte die er ja schon vorher kennengelernt hat. Während wir da so am Kaffee schlürfen waren kam aber von PoolCrack die nächste Schreckensbotschaft Fernpass auch gesperrt - ja Kruzifix was ist denn heute los...!
Vollsperrung Fernpass, Kaffee am Ammerwald (Quelle: Olaf) & so ein Schmarrn in Reutte als Mittagspause (Quelle Juergen II) des Rexler Teams
Jetzt ist guter Rat teuer dachten wir - PoolCrack nahm den Umweg über Blockau, den Fernpaß vermeidend und wir fuhren testhalber in den Stau - irgendwer wird schon durchkommen. Nachdem wir 30min gekrochen sind, PoolCrack in Bichlbach wieder auf der Strecke war und ein Rexler uns staufrustriert entgegen kam, drehten wir schließlich in Heiterwang um und fuhren direkt nach FFB.
Ein kurzer Blick auf Glympse ließ mich dann aber wieder erschrecken - unser Fernsehteam stand mit NotReallyMe bei Ettal im Stau - vermutlich hatte er gar nichts von dem Desaster auf der Strecke mitbekommen. Die Fernsehleute haben die Zeit in Weilheim und Schwangau mit Drohnen und sonstigen Filmaufnahmen "verbaselt" und deshalb trafen wir Ihn nicht an der CCS Säule. In Ammerwald musste gar ein Wagen des VW Teams an der CCS Säule warten, während das Einstecken des CCS Steckers mind. 5 mal gefilmt wurde - naja so ein Pech für die "Konkurrenz". Da ich keine Telefonummer hatte, musste eine Nachrichtenstafette aufgebaut werden - Endurance -> LocutusB (der mittlerweile schon in Starnberg war) -> Werner (Orgaleiter) -> NotReallyMe (Fernsehteam im Wagen) - die Ihm mitteilt, dass die Strecken gesperrt sind und er direkt nach Starnberg oder FFB fahren soll. Wir kamen dann nach fast 9 Stunden Fahrt gegen 18:50 in FFB an - LocutusB war ja schon länger da, der Rest trudelte aber erst nach und nach bis 21Uhr ein.
Max Schmidt mit Fernsehteamkoordinatorin und Team im Gespräch, auf der Fahrt vor der Sperrung und nach erfolgreicher Ankunft (noch erstaunlich relaxt)
Quellen: Mélanie und NotReallyMe (das im Auto)
Hier nochmals der Start und Streckenverlauf, man sieht auch schön, dass wir versucht haben GAP über zwei Wege zu erreichen. in Summe 310km gefahren. Quelle: Olaf
Ausgeklungen ist der Abend in einer netten Gaststätte (Maisach nördlich von FFB) mit einer extrem freundlichen Bedienung , die uns sicherlich in Erinnerung bleiben wird (Ironiemodus aus). Auch der folgende Morgen mit Ladeexodus bleibt uns sicherlich in Erinnerung - aber mehr dazu und zum finalen Punktestand im nächsten Blog.
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